Allgemeines:
· Wenn die Welt untergeht heisst das noch lange nicht, dass das die Schweiz
auch betrifft. Sie wollen nämlich mit dem Rest der Welt nichts zu tun haben.
· Ironie und schwarzer Humor wird im Zweifelsfalle eher gar nicht verstanden.
Darum sicherheitshalber immer wieder erklären, dass es "nur als Spass gemeint" war.
· Schweizer lachen niemals über Schweiz-Witze oder über sich selbst.
Sollten Sie also mal einen Witz erzählen, so tauschen Sie immer das Wort
"Schweizer gegen Österreicher" aus.
Sprache:
· Der 'Deutschschweizer Dialekt' als Ganzes ist mit dem Hochdeutschen etwa
so eng verwandt wie ostfriesisches Platt mit der niederbayerischen Mundart.
· Die Pflicht, sich im Auto anzuschnallen, heisst Gurtenobligatorium.
· Die Ständerlampe ist eine Stehlampe und keine Genitalbeleuchtung.
· Lassen Sie bleiben, was Sie zu beherrschen glauben, klingt in Schweizer Ohren
übel: Grützi, grüüzi oder grüzzi! Bleiben Sie bei 'Guten Tag', bis Ihnen jemand für
Ihr Grüäzi die Prüfung abgenommen hat. Oder wenden Sie den Verschlucktrick an
und sagen Sie ~-zi. Das machen auch viele Schweizer so.
· Ein Harass ist kein Schäferhund, sondern eine Getränkekiste.
· Wenn von einem Mödeli Anke die Rede ist, so ist kein Mädchen namens Anke
gemeint, sondern ein Stück Butter.
· Und wer Sie fragt, ob Sie ein Zältli möchten, der will Ihnen keine kleine
Campingausrüstung aufschwätzen, sondern ein Bonbon anbieten.
· Chriesi sind keine Krisen, sondern Kirschen.
Bluffen:
· Bestellen Sie in einer Kneipe (Schpunte, Beiz, Chnelle) ein Tschumpeli Dohl. Das
Risiko dürfte sich lohnen. Wenn alles glatt läuft, bekommen Sie ein Gläschen
Rotwein (Dôle). Erwarten Sie nicht zu viel, wenn Sie eine Stange bei der hübschen
Bedienung bestellen, sie bringt Ihnen dann doch nur ein Bier.
· Wenn Sie in der Schweiz ein Müsli bestellen, grinsen Ihre Gastgeber in sich hinein,
denn Sie scheinen eine kleine Maus verspeisen zu wollen. Die in der Schweiz von
Dr. Bircher entwickelte Frucht-Joghurt-Flockenmischung ist hierzulande nämlich
ein Müesli. Schmeckt keinem, doch alle essen es.
· "spargeln" ist in der Schweiz kein Verb (ich habe gespargelt), sondern schlicht die
Mehrzahl von Spargel, wie sie in Deutschland nicht existiert.
Telefonieren:
· Die putzigste Eigenart des Schweizers beim Telefonieren: Wie kurz auch immer
Ihr Schweizer Telefonpartner das Gespräch unterbrechen muss, er wird es mit
diesen Worten wiederaufnehmen: 'Sind Sie noch da?'
Antworten Sie mit einem schlichten 'Ja', und wundern Sie sich nicht. Es ist nun
einmal eine Redensart am Telefon, und die ironische Antwort: 'Nein', Sie hätten
sich gerade eben in Luft aufgelöst, würde Ihren Gesprächspartner nur unnötig befremden.
Wenn ein Engländer Sie mit 'How do you do?' begrüßt, erklären Sie ihm ja auch nicht,
wie Sie es am liebsten treiben. Ebenfalls geht der Verabschiedung - vorallem in Berner
Regionen- immer ein gedehntes Aaauusoo voraus und deutet somit an, dass der
Gesprächspartner das Telefonat beenden möchte.
· Wenn die Schweizer jemanden anrufen, dann "machen" sie ein "Telefon":
"I ha geschter no ä huufe telefon gmacht" (Ich habe gestern noch viele Anrufe getätigt).
Wenn man jemanden darauf hinweist, dass man sich wieder telefonisch meldet, wird ein
"telefon gegeben": "I gib dr de später no es telefon" (Ich ruf dich dann später nochmal an).
Einkaufen:
· Für die Papiertüte im Supermarkt müssen Sie 30 bis 50 Rappen bezahlen.
Das ist kein hinterhältiger Angriff auf Ihren Geldbeutel, sondern eine erzieherische
Massnahme, um die Wegwerfgesellschaft zu bekämpfen. Wenn Sie also einen Schweizer
mit einer leeren Papiertüte antreffen, ist er vermutlich auf dem Weg zum Einkauf.
Es lebe die Schweiz und die lieben Schweizer!